Nach Einführung der Pulverlacktechnologie vor mehr als 30 Jahren zeigt sich heute, dass sich hier eine ausgereifte produkt- und verfahrenstechnische Alternative zu den Flüssiglacken entwickelt hat. Ökonomische und ökologische Vorteile gegenüber anderen Formen der Beschichtung von Oberflächen machen Pulverlacke vor allem im Bereich des Fenster-, Türen- und Fassadenbaus zu einer zukunftsorientierten Lösung.
Pulverlacke setzen sich aus unterschiedlichen Harzen, Pigmenten, Füllstoffen sowie speziellen Zusatzstoffen (Additive, beispielsweise zur Glanzbeeinflussung, Verbesserung der Lichtstabilität oder Kratzfestigkeit) zusammen. Ein dreistufiges Produktionsverfahren (Vormischen - Extrudieren - Mahlen) verarbeitet diese Ausgangsmaterialien zu Pulverlack, wobei die Korngrößenmaxima bei Standardprodukten im Bereich von 40 bis 50 µm liegt.
Für Anwendungen im Innenbereich (z. B. bei Konsumgütern) kommen überwiegend Epoxi-Polyesterharz-Pulverlacke zum Einsatz; im Außenbereich (z. B. Fassadentechnik) werden Polyesterharz-Pulverlacke verwendet.
Die Pulverlacke werden mittels Sprühpistolen, an welche eine Hochspannung angelegt ist, zerstäubt. Beim Verlassen der Pistole wird der Pulverlack elektrostatisch aufgeladen, durch das sich ergebende Spannungsfeld zum Objekt gelenkt und bleibt dort haften. Das elektrostatisch aufgebrachte Pulver wird durch das Einbrennen, bei dem je nach Pulvertyp eine Objekttemperatur im Bereich zwischen 130° C und 240° C eingestellt wird, gehärtet. In der ersten Phase schmilzt die Pulverschicht zum geschlossenen Film. Der im Pulverlack enthaltene Härter leitet in der zweiten Phase die chemische Reaktion ein und härtet den Lackfilm aus.
In der Serienfertigung kann eine Beschichtgung vollautomatisch ablaufen. Bei komplex geformten Teilen ist auch eine manuelle Pulverbeschichtung möglich; oftmals wird eine Kombination beider Verfahren angewandt.
Bei der Herstellung der Pulverlacke können die für die jeweilige Anwendung geforderten Eigenschaften wie beispielsweise Farbton, Glanzgrad, Verlauf eingestellt werden. Hochwetterbeständige, gilbungsfeste und nicht kreidende, waschlaugenbeständige, matte und strukturierte Pulverlacke oder solche, mit denen Oberflächen in Metallic-, Hammerschlag- oder Mehrfarbeneffekt erreicht wrden, sind Beispiele für die Vielseitigkeit der dekorativen Einsatzmöglichkeiten von Pulverlacken.
Die Reinigung von kunststoffbeschichteten Oberflächen ist auf den Grad der Verschmutzung abzustimmen. Leichte Verschmutzungen sollten nur mit einem Schwamm und einem neutralen Reinnigungsmittel entfernt werden; stark verschmutzte Oberflächen sollten mit Spezialreinigern, die z. B. auch fettlösende Substanzen enthalten, gereinigt werden. Nicht eingesetzt werden dürfen stark alkalische oder aure sowie stark abrasiv wirkende Stoffe.
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